Primum non nocere - als Erstes nicht schaden
Mein wichtigster Heilungsgrundsatz
Dieser Gedanke und seine Aufforderung nicht zu schaden begleitet mich mein Medizin Leben lang. Diese Überzeugung eines medizinischen Pazifismus ist der Kerngedanke meiner medizinischen Weltanschauung.
Er fordert und umfasst ein breites Spektrum an Entscheidungsfähigkeit. Denn immer wieder stellt sich die Frage was schadet am wenigsten. Welcher Weg ist der schonendste für den Patienten. Diese essentielle Frage immer wieder im Sinne des Patienten zu beantworten ist mein therapeutisches Grundbedürfnis.
Heilung braucht ihre notwendige Zeit
Notwendig ist immer das - was es braucht - um die Not zu wenden. Immer unverzichtbar ist dabei die Zeit. Heutzutage glauben Traumtänzer immer häufiger, es gäbe Tricks und Abkürzungen um Genesung und Heilung zu beschleunigen.
Das allerdings ist kurzsichtig und schadet in den allermeisten Fällen gravierend. In Wahrheit werden wichtige Heilungsprozesse behindert und verzögert.
Schutz vor schädlichen Medikamenten
Als medizinische Basis ist es wichtig, dass der Arzt über die Nebenwirkungen der Medikamente Bescheid weiß.
Das benötigt allerdings immer das aktuelle Wissen über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Diese umfangreichen Publikationen wollen aber auch gelesen werden.
Schütze deinen Patienten vor sich selbst!
Wer allerdings glaubt, die ganze Arbeit hänge am Arzt, der irrt. Die größte Arbeit und Verantwortung ist es, den Patienten vor sich selbst zu schützen.
Das dem Patienten begreiflich zu machen wird immer schwieriger. Denn jeder will tun und lassen was er will. Der Begriff der Freiheit wird vollkommen missverstanden als Lizenz zur Dummheit.
Herzinfarktpatienten die rauchen sind nicht frei sondern dumm. (Dieser Satz ist auch ganz konkret einem Patienten und Freund geschrieben). Zuckerkranke, die Süßigkeiten essen sind nicht frei, sondern dumm. Das lässt sich fortsetzen.
Natürlich sind Nikotinsucht - Zuckersucht - Alkoholsucht und viele Süchte und scheinbar unverzichtbare Bedürfnisse zu verstehen. Als Arzt darf man Selbstschädigung jedoch nicht gutheißen.
Als Erstes schade Dir nicht selbst!
Damit trifft die Aufforderung des "primum non nocere" zwar zuerst den Arzt, weil dieser über Gifte verfügt, von deren Wirkung der Patient sich keine Vorstellung machen kann.
Aber schlussendlich sollte die Aufforderung des "sich selbst nicht schaden" jeden Einzelnen sein Leben lang begleiten. Der Arzt als Präventologe - als Wissender im Bereich der Vorbeugung - ist hier gerne der erste Ansprechpartner und Begleiter.
Der Wille zur Gesundheit ist dabei allerdings vom Patienten aufzubringen!